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Gefangen in der Zeit

Luis Diego Plank

Lorenz war 16, als er im Keller seines Großvaters eine alte, verstaubte Maschine fand. Neugierig drückte er ein paar Knöpfe und stellte fest, dass es eine Zeitmaschine war. Ohne lange nachzudenken, sprang er damit in die Zukunft, um zu sehen, wie sein Leben später aussehen würde. Doch das, was er dort sah, erschreckte ihn. Er war erwachsen, lebte alleine in einer kleinen Wohnung und sah traurig aus. Keine Freunde, keine Familie, nur Einsamkeit. Lorenz war geschockt. „So darf mein Leben nicht enden“, dachte er, und kehrte schnell in die Gegenwart zurück, um es zu ändern.

Er fing an, sein Verhalten zu verändern. Er strengte sich in der Schule mehr an, lernte härter, in der Hoffnung, dass er so ein besseres Leben haben würde. Doch als er wieder in die Zukunft flog, war er erneut derselbe traurige, einsame Mann. Also versuchte er etwas anderes. Er suchte sich neue Freunde, half anderen und gab sich Mühe, ein netterer Mensch zu sein. Aber auch das änderte nichts. Die Zukunft blieb die gleiche, er war immer noch allein und unglücklich.

Lorenz wurde verzweifelt. Er dachte, wenn er sich von bestimmten Menschen fernhalten würde, könnte er das Unglück vermeiden. Vielleicht würde er so nicht enttäuscht werden. Aber jeder Versuch, etwas zu ändern, brachte ihn immer wieder an denselben Punkt: Seine Zukunft blieb traurig und leer.

Am Ende wurde ihm klar, dass es genau seine Versuche, die Zukunft zu ändern, waren, die ihn zu dieser Einsamkeit führten. Alles, was er tat, um ein besseres Leben zu haben, brachte ihn nur näher an die Zukunft, die er so sehr fürchtete. Doch leider war es schon zu spät, Lorenz stand genau dort, wo er nie stehen wollte. Er zerstörte die Zeitmaschine und fing an in der Gegenwart zu Leben.


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