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Der Blick nach vorne

Noa Tomesic

Ich weiß nicht, ob ich das hinkriege. Es wird von Tag zu Tag schlimmer. Dieser Druck, perfekt und fehlerlos zu sein, frisst einen Menschen einfach innerlich auf. Die Zukunft ist mir wichtig, aber manchmal fällt es mir schwer, den Fokus darauf zu halten. Es gibt immer irgendwas aus der Vergangenheit, das einen zurückzieht, oder das Heute, für das man einfach keine Zeit hat, sich auf sich selbst zu besinnen. Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der sich von all dem, was heute passiert, etwas ausgelaugt fühlt.

Warum existiere ich überhaupt? – ist eine Frage, die mir vor dem Einschlafen durch den Kopf geht, auf die noch keiner eine Antwort hat und wahrscheinlich auch nie haben wird.

Ich lebe in einer Welt, in der sich alles ständig wandelt. Was früher undenkbar war, ist jetzt akzeptiert. Was sinnlos schien, gilt nun als außergewöhnlich. Es gibt einfach nichts auf dieser Welt, das wirklich bleibt, außer Veränderung. Es wird immer Wandel geben, was in gewisser Weise gut ist, denn eine Welt ohne Veränderung wäre eintönig. Niemand weiß, was in der Zukunft geschehen wird, aber wenn ich mich durch die heutigen Taten verbessere, forme ich in gewisser Weise meine Zukunft.

Ich mache mir Sorgen darüber, was in Zukunft passieren könnte. Schon jetzt fällt es mir schwer, mich in die Gesellschaft einzufügen... und wie wird es in 50 Jahren sein? Heutzutage gibt es zu viele falsche Menschen. Leider gibt es nur sehr wenige Menschen, denen du und deine Gefühle wirklich wichtig sind. Ich glaube, jeder will jeden beeindrucken. Wir alle wollen wissen, was andere über uns denken, was eigentlich total verkehrt ist. Als ich aufgehört habe, mich um die Meinungen anderer zu kümmern, fing ich an, richtig zu leben.

So wie vor 2000 Jahren wird es auch heute und in Zukunft immer Hass und Missgunst geben. Egal wie sich Technik und Städtebau verändern – Menschen tun sich schwer, ihre Einstellungen zu ändern. Auch heute gibt es noch Rassisten, obwohl wir im 21. Jahrhundert leben, und deshalb würde es mich nicht wundern, wenn es in 100 Jahren immer noch dasselbe ist. Der Mensch hat immer Krieg geführt, und leider besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass das weitergeht.

Ich glaube, die Zukunft wird herausfordernd sein. Es ist einfach, wie es schon immer war. Es gab nie völligen Frieden auf dieser Welt, aber vielleicht ist es gerade deswegen, dass wir stärker geworden sind. Ich habe jeden Rückschlag und jede Traurigkeit in Motivation umgewandelt, weiterzumachen. Wer bin ich? Diese Frage lässt meinen Kopf klar werden.

In Zukunft könnten wir vielleicht das Klima, die Medizin und das Bildungssystem verbessern, aber der Mensch wird im Innersten gleichbleiben und immer bereit für Veränderung. Und das finde ich gut.


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