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Kämpf für deine Zukunft

Julia Kratzer

Draußen war es noch dunkel als Alex von einem lauten Schrei aus der Küche geweckt wurde. Der Regen prasselte gegen sein Fenster und der Wind pfiff. Sofort sprang er auf. Panik löste sich in ihm aus und er rannte so schnell er konnte aus seinem Zimmer. Dort erblickte er zuerst seinen Vater, welcher vor ihm noch völlig zugedröhnt, von seinem nächtlichen Trinken auf dem Boden des Wohnzimmers lag. Leise ging er an ihm vorbei, um ihn nicht zu wecken. In der Küche angekommen sah er auf einmal seine Mutter völlig außer sich um sich schlagend. Am Küchenboden erblickte er seine kleine Schwester die weinend da saß. Er packte sie am Arm und zerrte sie aus der Küche als er ihre blauen Flecke sah. Sofort wusste er was hier vor sich ging. Seine Mutter wurde vor einem Jahr mit Schizophrenie diagnostiziert, seitdem passierte so etwas immer häufiger. Alex beruhigte seine Schwester und brachte sie wieder in ihr Zimmer. Seit den letzten paar Monaten betrank sich sein Vater fast täglich was oft zu Streitereien aber manchmal auch zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen ihnen führte. Von seiner Mutter hatte er jetzt schon sein Tagen nichts mehr außer ihre Schreie und Ausrastern gehört. Alex war also der der seine Familie zusammenhielt und sich um seine Geschwister kümmerte.

Als seine Schwester wieder eingeschlafen war machte er sich am frühen Morgen auf den Weg zum Supermarkt um mit dem Geld was er hatte Essen und anderes Zeug zu besorgen. Auf dem Weg zurück dachte er über seine Zukunft nach. „So kann das nicht weiter gehen“, rief er sich wieder mal ins Gedächtnis. Als er die Tür ihres Apartments aufschloss, lief ihm ein kalter Schauer den Rücken runter als er Blut auf dem Fußboden sah. Sofort raste er ins Zimmer seiner Schwester, die zu seiner Erleichterung immer noch schlief. Dann ging er langsam ins Wohnzimmer. Auf einmal machte es einen lauten Knall und er zuckte zusammen. Sein Vater schlug mit einem Messer in seiner Hand um sich und am Boden lag seine Mutter mit einer Wunde am Bauch. Er näherte sich seinen Eltern, doch als Alex seinen Vater in die Augen schaute spürte er nichts als pure Wut in ihm aufsteigen und ohne richtig darüber nachzudenken schlug er seinem Vater mit der Faust ins Gesicht. Dieser taumelte kurz und schlug dann ohne zu zögern zurück. So ging das so lange bis sein Vater schließlich umkippte. Alex verspürte Angst in ihm hochkommen: „Habe ich ihn umgebracht?“. Er hielt seine Hand an seine Hals, um den Puls zu überprüfen und Gott sei Dank – er lebt. Er nahm sein Handy und rief den Krankenwagen und nach etwa 15 Minuten war er mit seiner Mutter und seiner Schwester auf dem Weg ins Krankenhaus. Dort wurde seine Mutter sofort behandelt allerdings wurde dort auch auf der Stelle das Jugendamt verständigt. Alex versuchte vergeblich die Beamten davon zu überzeugen das bei ihnen daheim alles okay sei, doch sie glaubten ihm kein Wort. Noch am Tag darauf kamen er und seine Schwester in eine Pflegefamilie und seine Mutter wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Dies war der Tag, an dem er beide seine Eltern das letzte Mal sah.

Sobald Alex 18 wurde, zog er bei seiner Pflegefamilie aus. „Was macht man mit seinem Leben nach so einer Kindheit und Jugend? Wie soll ich jemals ein normales Leben führen?“, solche Fragen stellte er sich andauernd, doch wenn er eines wusste, dann das er kämpfen würde, um etwas im Leben zu erreichen und um sich selbst stolz zu machen.

3 Jahre, nachdem er gegangen war, startete Alex sein Medizinstudium und 10 Jahre später arbeitet er als erfolgreicher Kinderchirurg in einem angesehenen Krankenhaus. Er versucht jeden Tag Leuten zu helfen und sie zu retten.

Deine Vergangenheit macht dich nicht aus. Die Zukunft bleibt einem immer offen, man muss nur stark genug sein, um dafür zu kämpfen.


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