Dort drüben fern am Horizont
Wo morgens stets die Sonne kommt
Da residierte einst ein König reich
In einem mächt´gen Königreich
Gar manch ein Mär könnt ich erzählen
Von Kriegen er geführt und Taten er begangen
Doch hieß mich´s Schicksal dieses Wählen
Damit ihr lauscht in bangen
So war es einst am Königstor
Ein Bettelmann von Eisenmoor
Der rief die Leute flehlich an
Nach Münz´ und Almos´ dann und wann
Doch wenig Leut´ sind warmen Herzens
In Zeit des Hungers und des Schmerzens
Vom Dutzend das vorüber geht
Vielleicht von einem ihr Erbarmen seht
Doch einer nimmt den Bettler heim
Gibt ihm Trunk vom guten Wein
Gibt Speis von seinem Herd
Und ein Bett von Heu beim Pferd
Dieser Mann von gutem Geist
Für jeden einfach Mattis heißt
Allseits beliebt doch stets allein
Denn tot ist schon das Mädchen sein
Was würd er nur für geben
Sein Hab und Gut-sein Leben
Um ihre Händ wieder zu halten
Wie in schönen Zeiten, den alten
Nun hat es sich begeben
Das dieser Bettelbruder eben
Gar nicht so arm war, wie er schien
Denn, horcht, den Teufel nennt man ihn
Auf Jagd nach Menschen ist er
Als Reicher und als Bettler
Ihre Seelen will er haben
So lockt er sie mit süßen Gaben
Mattis wird geboten
Sein Mädchen von den Toten
Vom Bettler arm als Dank
Für warme Speis und süßen Trank
Von Lieb erfüllt geht er drauf ein
Sein Herz war nicht mehr rein
Und als er küsst sie wild bei Nacht
Mattis aus dem Trug erwacht
Denn Handel mit dem Teufel bringt den Segen nicht
Das Mädchen leuchtet ohne Licht
Nur ein Schatten des was sie gewesen
Im Blum´gen Kleid am hölzenen Tresen
Nicht ein Wort wird sie noch sprechen
Nichts ihren starren Blick zerbrechen
Da packte Mattis Raserei
Er eilt zur Kirche nahebei
In arger Wut grölt er hinan
,,Ich sah da einen armen Mann
In mein Haus nahm ich ihn auf aus Güte
Doch dann, so Gott verhüte
Verriet sich dieser Schleicher
Es ist der verruf´ne Formenweicher!
Nun ward Lucifer gefunden
Von hehren Engeln festgebunden
Gekettet mit Marmor lag er da
Als er Mattis vor sich sah:
Wieso er dies getan
Brüllte dieser, wie ihm Wahn
Doch Satan lächelt nur verschmitzt
Dann lacht er hell erhitzt
,,Ihr Menschen müsst noch so viel lernen
Von Himmel, Vollmond und den Sternen
Was Krieg so mit den Seelen macht
Und dass der Rabe stets als letzter lacht ´´
Ein blendend helles gleißen
Die Engel an den Ketten reißen
Doch Satan fliegt hinfort
Um wieder frei zu sein, an einem andren Ort
Nun fliegt er über See und Land
Mal über Bäume, mal bei Sand
Doch immer sieht er menschlich Häuser
Dann lacht er, dieses Scheusal
Weil jeder Mensch den er da sieht
Nur vor der Zukunft flieht
Sie alle blicken tränenreich
In einen trüben War-mal-Teich
Und sehen nicht was morgen kommt
Dabei steht es doch am Horizont
Das, was mal war zu renovieren
Danach tuts die meisten gieren
Stets ist das Leben gestern
Stets muss man meckern, lästern
Doch lebt das Leben morgen
Und auch die Plichten und die Sorgen
Die Moral von der Geschicht´
Das, was mal war, ist wie es ist
Die Zukunft liegt in unsren Händen
Wir könnten sie formen und wenden
Warum tun wir das nicht?
Nun, auch das erzählt die Geschicht´
Der Teufel in unseren Herzen sitzt
Und uns den Blick nach vorn stibitzt
In Trauer sehen wir zurück
das ist des Satans Stück
Nun bitt ich euch, drehet euch um
Weg von Sehnsucht und Erinnerung
Wie schön die Welt gewesen
Als ihr noch unbeschwert gelesen
Und blickt nach vorn, dafür zu Sorgen
Das wie das Gestern wird das Morgen
Sonst habt ihr bald nur mehr Vergangenheit
Denn nur ein Narr sagt, unsere Zukunft bleibt
Von selber tut sie´s nämlich nicht