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Mir ist kalt

Nabila Aliyu

Die Morgenröte ist mein Wecker heute. Ich kann mich nicht rühren, will mich nicht rühren. Zwinge mein rechtes Bein, mein linkes Bein auf den Boden. Es kostet mir all meine Kraft, wo mach ich weiter? Mein Kopf ist leer.

Mit kalten Füßen spaziere ich zum Balkon hinaus, kann meinen Atem schon sehen. Herbst? Winter. Ich nehme die Kälte auf. Die Röte des Himmels verzieht sich, ein leichter Sonnenschein. Wie ironisch. Ich lege mich mit meinem nackten Körper auf den Boden.

Das Gesterne, es schwirrt in mir. Das Gesterne ist zwei Jahre her. Meine Geborgenheit, meine Unschuld, genau zwei Jahre her. Es wird immer gestern gewesen sein. Leichte Wolken bilden sich. Ein Wal. Oder doch eine Vase. Nein, definitiv ein Wal, er schwimmt davon.

Ich wollte es nicht. Doch wehrte mich nicht. Rührte mich nicht. Schwach von mir.Der Boden ist kalt, die leichten Strahlen erwärmen mich doch. An dieser Wärme mangelt es mir seit Gesternem.

Auch heute noch, meine Nase rötet. Meine Gliedmaßen sind taub. Sie hören nichts, spüren nichts. Wann dürfen sie wieder fühlen? Heute tut mir weh. Heute sitzt der Schmerz noch tiefer. Aber vielleicht morgen, morgen wird mir wärmer. Morgen, morgen ist alles das mir bleibt.


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