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Was wird uns noch bleiben?

Marie Lengauer

Wasser, Wind, Kälte – mein Körper ist durchnässt, meine Beine sind schwer. „Hilfe!“ möchte ich schreien, doch kein Laut entweicht. Um mich herum herrscht Stille, eine riesige Leere. Zerstörung, soweit das Auge reicht. Trümmer und Schutt, wo einst prächtige Villen standen, ein Ort, der damals voller Leben war. Jetzt, keine einzige Menschenseele in Sicht.

Manchmal, nur für einen kurzen Moment, meine ich ein fernes Wimmern zu hören, ein Schreien, ein Zeichen, dass ich nicht allein bin. Doch es ist nur der Wind, der durch die zersplitterten Mauern pfeift und mir ins Gesicht schlägt. Ein Gefühl der Ohnmacht kriecht in mir hoch, Panik lässt mein Herz schneller schlagen. „Was ist hier geschehen? Wo bin ich? Was soll ich tun?“

Blutige Tränen, ob von der Kälte oder dem Schmerz, ich weiß es nicht, rinnen langsam über mein Gesicht und fallen auf meine Hände. Hände, die kaum noch zu mir gehören, so verwundet, dass ich sie kaum wiedererkenne. Mit jedem Atemzug verliere ich ein Stück meiner Kraft. Langsam, ganz langsam, fühle ich, wie meine Energie erlischt, wie mein Körper aufgibt.

Plötzlich, inmitten der Verzweiflung, spüre ich einen Ruck. Es ist, als würde mich etwas aus dieser Dunkelheit reißen, als ob die Realität plötzlich zurückkehrt. Mit einem Mal öffne ich die Augen. Schweißgebadet sitze ich in meinem Bett, mein Herz rast, doch ich bin in Sicherheit. Es war nur ein Traum, ein Albtraum, der so real schien, dass er mir die Luft abschnürte. Doch dieser Albtraum war mehr als nur ein nächtliches Hirngespinst, er war eine Mahnung.

Er hat mir gezeigt, wohin unser unachtsamer Lebensstil führen kann. Die Zerstörung, die Einsamkeit, die Ohnmacht, all das spiegelt wider, was uns bevorstehen könnte, wenn wir nicht endlich unser Handeln überdenken. Wir dürfen nicht länger blind durchs Leben gehen, als wären unsere Ressourcen unendlich, als gäbe es keine Konsequenzen für unser Verhalten. Dieser Albtraum hat mir die Augen geöffnet: Wenn wir jetzt nicht innehalten, könnten Träume wie dieser eines Tages zur Realität werden.

Es ist Zeit, etwas zu ändern, bevor es zu spät ist.


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