Die Zukunft. Das etwas, das unvermeidlich ist – sie kommt, ob wir es wollen oder nicht. Viele Menschen verbinden den Gedanken an die „Zukunft“ nicht nur mit Optimismus, Hoffnung oder Motivation, sondern auch mit Ängsten und Unsicherheiten. Doch warum beeinflusst uns die Vorstellung von einer ungewissen Zukunft so stark?
Das Problem liegt darin, dass wir Menschen alles kontrollieren wollen. Inklusive das Ungewisse. „Du kannst deine Zukunft verändern“ ist eine häufig verwendete Phrase in unsere Gesellschaft…und es stimmt. Wir können unsere Zukunft beeinflussen, aber der Konflikt beginnt, wenn Menschen sich zu sehr auf die Zukunft konzentrieren, um diese so gut wie möglich unter Kontrolle zu haben. Hier entstehen dann auch die Ängste, etwas zu verpassen oder falsch zu machen. Wir vergessen oft, dass es die Gegenwart ist, die gerade jetzt existiert und, sobald sie vorüber ist, nie wieder zurückkehrt. Die Zukunft hingegen… sie bleibt. Genau dieser Gedanke löst bei vielen Menschen Angst aus: Die Zukunft zwingt uns, ständig darüber nachzudenken, was wir tun oder lassen sollten, um sie zu beeinflussen – nein, besser gesagt, um sie zu kontrollieren. Wir erblinden in diesem ständigen Grübeln über das, was kommen wird. Verlieren die Sicht auf das, was uns direkt umgibt – die Gegenwart.
Je mehr wir versuchen, jede Entscheidung perfekt zu planen, desto tiefer verfangen wir uns in der Illusion, alles unter Kontrolle zu haben. Doch ganz tief in unserem Inneren wissen wir, dass das, was vor uns liegt, unvorhersehbar bleibt.
Die Wahrheit ist, dass die Zukunft nicht festgeschrieben ist. Es ist alles andere als statisch, formbar und voller Veränderungen, genauso wie das Leben selbst. Aber während wir alle versuchen, so sehr unseren Fokus auf das zu richten, was kommen wird, verlieren wir oft aus den Augen, was direkt vor uns ist. Das Hier und Jetzt, das Einzige, was wir wirklich haben, und zugleich auch das, was wir am wenigsten Aufmerksamkeit schenken.
Warum betrachten wir die Zukunft als etwas Bedrohliches, und nicht als eine Chance? Eine leere Leinwand, die nicht auf den perfekten Pinselstrich wartet, sondern auf all die Farben, die das Leben uns in diesem Moment bietet.
Die Zukunft wird kommen, aber wir müssen uns nicht von der Angst vor ihr beherrschen lassen. Sie ist nicht dazu da, uns zu erdrücken, sondern uns neue Möglichkeiten zu eröffnen – Chancen, die wir bereits im Hier und Jetzt gestalten können. Es geht nicht darum, absolute Kontrolle zu haben, sondern darum zu akzeptieren, dass Ereignisse eintreten, egal wie sehr wir versuchen, sie zu planen
Die wahre Kunst liegt darin, die Gegenwart zu schätzen und gleichzeitig die Zukunft als ein Raum voller Möglichkeiten zu sehen und nicht als Bedrohung. Denn so unvermeidlich die Zukunft auch sein mag, bleibt sie offen. Und genau darin liegt ihre wahre Stärke.