Seit einigen Tagen erwähnt meine Mutter etwas, das mir Bauchweh bereitet. Darauf habe ich keine Lust. Ich möchte für immer Mamas kleines Kind sein. Heute ist der erste Elternabend bevor die Schule beginnt, deswegen passt meine große Schwester auf mich auf. Meine Mutter muss gleich los, sie ruft gestresst nach meiner Schwester. Sie gibt mir einen Abschiedskuss und läuft los. Die Haustür fliegt mit einem dumpfen Knall zu und ich setzte mich mit meiner Schwester an den Esstisch.
Die Gedanken an die bevorstehende Veränderung lassen mein Herz schwer werden. Mein Bauch rebelliert, und obwohl es aus der Küche nach leckerem Essen duftet, fehlt mir der Appetit. Es ist ein Gefühl von Wehmut und Angst. Bald bin ich groß. Bald muss ich alles können. Das wird mir alles zu viel. Ich wünschte ich könnte für immer klein sein.
Mit einem schiefen Lächeln im Gesicht blickt mich meine Schwester liebevoll an und fragt ob alles in Ordnung sei. Ich antworte ihr, ich möchte nicht in die Schule gehen. Ich habe Angst. Mir steigen Tränen in die Augen. Es wird alles Okey verspricht sie mir. Ich war auch einmal an deiner Schule erzählt sie. Da gibt es einen großen Spielplatz auf dem du deine Hofpause verbringen darfst, die LehrerInnen sind wirklich nett und haben immer ein offenes Ohr für dich. Jedes Kind muss irgendwann die Zukunft kommt und dass kann man nicht ändern erkläre ich ihm.
„Die Zukunft kommt“ dieser Satz hallt sich in meinem Kopf wider, wie ein leises Versprechen und eine leise Warnung zugleich.