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Der letzte Funken Hoffnung

Gloria Schwarzkopf

Alles war schwarz. Ich hörte nur das dumpfe Hämmern weit aus der Ferne. Ich nahm es kaum wahr, dennoch wusste ich, dass es immer näherkam. Ich hatte Angst. Große Angst. Ich konnte mich aber nicht bewegen, ich war wie festgenagelt von der Angst, die mich zu erdrücken schien. Ich schloss meine Augen und versuchte klar zu denken, doch in meinem Kopf war eine Schwärze, welche sich immer mehr ausbreitete, während der Untergang immer näherkam.

Plötzlich machte es einen lauten Knall. Dann war es still, und alles begann sich zu drehen, ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch es war zwecklos, doch irgendwie funkte es in mir vor Aufregung und Freude. Bin ich entkommen? Bin ich weg? Weg von den grausamen Menschen, die nichts anderes außer Macht im Kopf hatten? Zögernd öffnete ich die Augen und sah mich um, doch alles war schwarz.

Ich lag immer noch regungslos in der Schwärze, doch es fühlte sich anders an. Ich fühlte mich hier auf einmal so wohl, sonst war dies der Ort des Grauens und des Schreckens, es war immer kalt und feucht, und von allen Ecken hörte man lautes Donnern. Jetzt fühlte es sich eher an wie ein verlassenes Verlies irgendwo unter der Welt. Ich schaute mich um und versuchte etwas um mich herum wahrzunehmen. Doch alles, was ich sah, war elende Schwärze, in der ich gefangen zu sein schien. Ich suchte vergebens nach einem Ausweg, doch nach ewig langer Suche brach ich erschöpft in einer Ecke zusammen und schlief ein

Unsanft wurde ich aus meinen Träumen gerissen, ich schreckte hoch als ich vom anderen Ende des Tunnels meinen Namen hörte ich. Mein Name hallte mehrmals durch den ganzen Gang und ich fühlte mich gezwungen der Stimme zu folgen.

Ich ging, doch der Tunnel nahm kein Ende, auch die Stimme hallte immer noch durch den Gang, sie wurde lauter und aggressiver, also entschied ich mich zu rennen. Ich rannte und rannte, bis mich ein greller Lichtstrahl traf und ich anfing zu fallen. Ich fiel metertief ins Nichts, ich fühlte mich allein und musste an meine Familie denken, an meine Ausbildung und an meine Freunde, musste ich das wirklich alles hinter mir lassen? Im nächsten Moment hörte ich hektische Stimmen um mich.

Ich öffnete meine Augen und sah viele Menschen. Sie untersuchten meinen ganzen Körper und alle waren weiß angezogen, bis auf eine. Eine ältere Dame saß im Hintergrund und wischte sich mit einem Taschentuch die Tränen von Gesicht. Mama? War das Mama? Sie erhob sich von ihrem Stuhl und ging auf mich zu. Ja, das war Mama. Sie umarmte mich und streichelte mit ihrer Hand über eine große Narbe auf der rechten Seite meines Brustkorbes und schluchzte mir ins Ohr: „Du hast es geschafft Kleine“, und deutete nach rechts. Rechts von mir lag mein Vater. Er lag regungslos neben mir und hatte eine große Wunde auf seinem Oberkörper. Er hatte es für mich geschafft, nun schlug sein Herz für immer in mir.


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