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Reale oder virtuelle Zukunft?

Aila Aigner

Wie ein Wunder hat die Erde es bis zum Jahr 2178 überlebt, überall schwirrten Drohnen durch die Luft, es gab hohe Türme aus Glas und Metall, schwebende Brücken und fliegende Autos existierten schon lange.

Annalena, ein 17-jähriges Mädchen saß auf ihrem Balkon, von dem sie über Neu-Wien schauen konnte. Sie und ihre Familie lebten ebenfalls in einem hohen Glasturm im 330 Stockwerk.

Annalena war ein sehr introvertiertes, verschlossenes Mädchen, was in ihren Gedanken lebte.

Jeden Tag saß sie auf ihrem Balkon und beobachtete die Welt. Sie kam schnell zum Entschluss – jeder Tag war gleich.

Annalena dachte jeden Tag an ihren 3 Jahre älteren Bruder Maxi. Er hatte sich vor Jahren entschieden, als einer der Ersten in die virtuelle Realität überzutreten. In dieser neuen Welt war der physische Körper irrelevant, und das Bewusstsein konnte in einer idealen, digital gestalteten Realität weiterleben. Viele Menschen hatten diesen Weg gewählt, und die meisten kamen nie zurück. Sie hatten die physische Welt hinter sich gelassen, um in einer ewigen Gegenwart zu existieren, ohne Alter und ohne Sorgen.

Doch Annalena konnte nicht loslassen. Sie spürte, dass die wahre Zukunft nicht in der Flucht lag, sondern in der Art und Weise, wie die Menschheit die Realität gestalten konnte. Sie wollte keine perfekt simulierte Zukunft, sondern eine, die von den Fehlern und der Weisheit der Vergangenheit getragen wurde.

Annalena bekam an diesem tag nach Wochen wieder mal eine neue Nachricht von ihrem Bruder. Er wollte, dass sie ihn besuchen kommt. In seiner Nachricht stand, er will ihr erklären, dass es eine Möglichkeit gäbe ihre beiden Welten zu vereinen.

Die 17-Jährige wusste, wie riskant das Ganze war aber die Sehnsucht ihren Bruder wieder zu sehen war zu groß, also zog sie einen Datenhelm über ihren Kopf. Innerhalb von wenigen Sekunden hörte sie die männliche, tiefe Stimme ihres Bruders: „Willkommen Schwesterherz, hier ist alles möglich.“, flüsterte er mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht.

Annalena spürte einen leichten Widerstand zwischen ihren Füßen und dem Boden.

"Ist es das wirklich?" fragte sie und sah Leon in die Augen.

Er lächelte immer noch. "Es ist eine Möglichkeit. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Die Zukunft ist nicht an einem bestimmten Ort, ob real oder virtuell. Sie liegt in dem, was wir daraus machen – egal, in welcher Welt."

Annalena verstand sofort, was er meinte. Es geht nicht darum seine Zukunft in Welten zu wählen, das, was Zukunft wirklich ist, ist ein Prozess, eine Reise, die jeder für sich erlebt. Solange man sich an die Vergangenheit erinnert, dass Jetzt-sein schätzt, bleibt die Zukunft nicht nur erhalten - sie bleibt lebendig.


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