Der Wecker klingelt. Es ist Montagmorgen, und die Sonne scheint durch die Vorhänge. Ich bleibe noch einen Moment liegen, genieße die Wärme des Bettes und das leise Summen der Welt draußen. Heute beginnt die Woche, wie jede andere auch. Oder doch nicht?
Seit Tagen habe ich ein komisches Gefühl, als würde etwas Großes auf uns zukommen. Nicht so, dass man es sehen kann. Eher wie ein leises Wispern im Wind, ein Gefühl, dass sich etwas verändert. Vielleicht bilde ich es mir nur ein. Vielleicht ist es einfach nur die Routine, die mich in eine Art Tagtraum versetzt. Doch heute ist anders, das spüre ich.
Ich stehe auf, mache mir einen Kaffee und schaue aus dem Fenster. Draußen läuft alles wie immer. Autos fahren vorbei, Menschen gehen zur Arbeit. Die Welt scheint sich in ihrem gewohnten Rhythmus zu bewegen. Alles scheint normal, und doch fühlt sich nichts wirklich richtig an. Es ist, als wäre die Luft dicker oder schwerer.
Im Radio höre ich Nachrichten. Es ist das Übliche: Stau auf der Autobahn, Wetterbericht, ein paar Schlagzeilen. Nichts, was mich aus der Ruhe bringen könnte. Und trotzdem bleibt dieses Gefühl. Vielleicht liegt es an der Welt um uns herum. An den vielen Dingen, die sich so schnell verändert haben. An der Geschwindigkeit, mit der alles voranschreitet, ohne dass man selbst noch richtig nachkommt.
Manchmal frage ich mich, ob wir alle einfach nur mitgerissen werden. Als hätten wir keine Kontrolle mehr über das, was kommt. Jeder Tag ist ähnlich, aber dennoch spüren wir die Unsicherheit. Die Technologie entwickelt sich weiter, das Klima ändert sich, die Nachrichten berichten ständig von Krisen. Und wir? Wir gehen einfach weiter zur Arbeit, machen unseren Kaffee, hören Radio. Immer in der Hoffnung, dass sich die großen Probleme von selbst lösen, während wir uns in den kleinen Dingen des Alltags verlieren.
Ich denke an meine Familie, an meine Freunde. Auch bei ihnen scheint der Alltag wie eine endlose Schleife zu sein. Arbeiten, schlafen, wieder aufstehen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir vergessen haben, innezuhalten. Wann haben wir das letzte Mal wirklich darüber nachgedacht, was wir wollen? Was die Zukunft bringt?
Ich schalte das Radio aus. Die Stille tut gut. Ich nehme einen Schluck Kaffee und atme tief durch. Vielleicht geht es nicht darum, die großen Veränderungen aufzuhalten. Vielleicht reicht es, wenn man sich darauf einlässt. Den Moment genießt, auch wenn die Welt um uns herum in Bewegung ist. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber wir können lernen, damit umzugehen.
Heute werde ich langsamer machen. Die Arbeit kann warten. Die Welt dreht sich sowieso weiter, ob ich mit ihr laufe oder nicht. Vielleicht ist das das Geheimnis. Manchmal muss man einfach stehenbleiben und zuschauen, wie der Tag vergeht. Dann sieht man plötzlich klarer.
Ich nehme einen weiteren Schluck Kaffee und schaue wieder aus dem Fenster. Die Sonne ist jetzt hoch am Himmel, und der Tag ist noch jung. Vielleicht ist heute doch nur ein Morgen wie jeder andere. Oder vielleicht beginnt genau jetzt etwas Neues.
Es liegt an mir, was ich daraus mache.