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Meine Gedanken

Sarah Jost

Die Zukunft bleibt. Aber welche Zukunft? Ist sie wirklich da? Ich weiß es nicht. Es fühlt sich nicht so an, als ob es eine gäbe. Ich gehe abends schlafen, schließe meine Augen und frage mich, ob ich überhaupt jemals wieder aufwachen werde. Was, wenn ich einfach verschwinde? Wenn morgen nicht existiert? Diese Gedanken kreisen unaufhörlich in meinem Kopf. 

Sie sagen, dass es Hoffnung gibt, dass wir für etwas Größeres bestimmt sind. Aber ich sehe das nicht. Alles ist jetzt. Es gibt keine Zukunft, es gibt nur dieses winzige Jetzt, das sofort zur Vergangenheit wird. Jede Sekunde, jede Millisekunde, die vergeht, ist schon nicht mehr. Die Zukunft ist ein Trugbild, eine Illusion. Wir leben immer nur im Jetzt und im Damals.

Es gibt Menschen, die glauben, sie könnten die Zukunft vorhersagen. Manche tun das sogar ziemlich erfolgreich. Hah, mir fallen da die Macher der Simpsons ein – wie oft lagen sie schon richtig? Was wissen sie, was wir nicht wissen? Ist die Zukunft für sie nur ein weiteres Drehbuch, eine weitere Episode? Vielleicht ist das der Trick: Die Zukunft ist nur eine Abfolge von Szenen, ein Skript, das sich ständig umschreibt, ohne dass wir es kontrollieren können. Und ich? Ich bin nur ein Statist in einer Geschichte, die nicht von mir geschrieben wurde.

Ich frage mich, ob die Welt weitergehen wird, wenn ich nicht mehr da bin. Die Antwort ist einfach: Ja. Alles wird weiterlaufen. Die Sonne wird aufgehen, auch wenn ich es nicht mehr sehe. Die Menschen werden arbeiten, lieben, streiten, atmen – so, als hätte es mich nie gegeben. Die Welt braucht mich nicht, sie hat nie jemanden wirklich gebraucht. Wir kommen und gehen, aber das Leben geht weiter.

Manchmal frage ich mich, ob das alles Sinn macht. Was ist der Sinn, wenn die Zukunft nichts anderes ist als ein Konstrukt, das wir nicht erreichen können? Wir leben in einem ständigen Wettlauf, streben nach einem Morgen, das niemals so sein wird, wie wir es uns erhoffen. Denn sobald es kommt, ist es schon wieder weg. Zurück bleibt nur die Vergangenheit.

Und so sitze ich hier, in diesem endlosen Jetzt, gefangen in Gedanken, die zu nichts führen. Die Zukunft bleibt – oder vielleicht war sie nie wirklich da.


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