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Nichts war in Ordnung

Anna Pieberl

Sebastian schlug die Augen auf und sah seine Mutter, die vor ihm stand und sprach:“ Warum schläfst du noch? Es ist schon sieben Uhr dreißig!“ Danach verließ sie den Raum. Nach kürzester Zeit war er angezogen und seine Schultasche gepackt. Er schnappte sich ein Brot und rief ein flüchtiges tschüss. 

Die ersten zwei Schulstunden vergingen schnell, doch in der dritten hörten sie eine Sirene. Schnell griffen seine Mitschüler nach ihren Handys und suchten nach dem Grund des Geräuschs. Gleich darauf schrie jemand:“ Es kommt ein Erdbeben!“ Einige schrien auf und die Lehrerin wies jedem an unter den Tisch zu klettern. Schon bald begann alles zu beben. Stifte und Bücher fielen zu Boden. Überall sah Sebastian vor Angst verzerrte Gesichter. Doch als der Projektor von der Decke viel kniff er die Augen fest zu.

Nach fünf Minuten war der Schrecken vorbei. Langsam kletterte Sebastian unter dem Tisch hervor und sah sich das Chaos an. Die Mauer hatte einen riesigen Sprung, der Projektor lag am Boden und die Luft war staubiger als sonst. Sebastian sah viele die sich umarmten oder einfach nur die geschockt dastanden. „Ich denke nach diesen Ereignissen dürft ihr jetzt nach Hause gehen.“, rief die Lehrerin.

Wenig später war Sebastian an der Straße angelangt, in der er wohnte. Doch sein Blut gefror ihm in den Adern. Sein Haus. Es war an einer Stelle eingestürzt. An der Stelle, wo seine Wohnung war. Nein, das konnte nicht sein. Panik machte sich in ihm breit. War seine Mutter in der Wohnung gewesen? Geht es ihr gut? Unbewusst begann Sebastian zu laufen. Als er vor der Wohnung stand, sperrte er auf. „Mama? Bist du da?“ Lang musste er nicht suchen, dann fand er sie, begraben unter Mauerstücken. Schnell schuf er die Teile beiseite und fühlte nach dem Puls seiner Mutter. Sie lebte! Rasch rief er den Notruf und erklärte alles. „Bald wird dir geholfen“, flüsterte er an seine Mutter gerichtet.

„Sie wurde in ein künstliches Koma gelegt, ihre Verletzungen waren leider zu schwer“, erklärte ein Arzt.

Nach sechs Monaten ging es ihr nicht besser doch das Härteste war, er hat früher fast nie gesagt, dass er sie liebhatte.

Eines Morgens wurde er von einer hohen Stimme geweckt „Du warst immer brav, deshalb werde ich dir ermöglichen die Zeit zurück zu drehen“, sprach sie. Verwirrt öffnete Sebastian seine Augen und blickte in die, der Zahnfee. Schon sprach sie weiter: „Du kannst an den Morgen des Erdbebens zurück aber merk dir egal was du machst du kannst nicht die Zukunft ändern. Wir wollen nicht, dass du die Welt veränderst oder unabsichtlich jemanden löschst.“ „Die Zukunft bleibt also?“. Die Fee nickte. „Warum sollte ich das dann wollen?“ „Du kannst deiner Mutter sagen, dass zu sie liebst“, war die Antwort. „Versteh ich nicht.“ „Schau, ich lass dich nur das ändern, nichts anderes, nur den einen Zeitpunkt als du dich von deiner Mutter verabschiedet hast. So kannst du nichts Schlimmes anstellen und die Zukunft bleibt so wie sie sein soll.“ Sebastian war einverstanden. „Bist du bereit?“ Sebastian nickte.

Er schlug seine Augen auf und starrte seine Mutter an. „Warum schläfst du noch? Es ist schon sieben Uhr dreißig!“, sagte sie. Dann war sie schon weg und Sebastian hätte weinen können. Trotzdem musste er sich beeilen, er wollte ja nicht, dass sein vergangenes Ich, im Pyjama zur Schule muss. Als er sein Brot nahm, umarmte er seine Mutter und flüsterte: „Ich hab dich lieb.“ Mit gutem Gewissen verließ er das Haus. Schon war er wieder im Hier und Jetzt.

Einige Tage danach dachte er, er sei verrückt. Bis er eines Tages von der Schule nach Hause kam und am Esstisch der Weihnachtsmann saß und neben ihm die Zahnfee. Sie lächelten, dann begann der Weihnachtsmann zu reden: „Wir haben uns entschlossen deiner Mutter zu helfen. Sie ist aufgewacht, alle ihre Wunden sind verheilt. Und jetzt los, dein Bus fährt davon.“ Fassungslos begann er zu laufen.

Und wirklich, als er im Krankenhaus war, ging es seiner Mutter gut und Sebastian hatte endlich das Gefühl, dass alles wieder gut wird.


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