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Eine nie endende Sekunde

Taleja Ederer

Wie in den letzten Wochen bereits, regnet es. Alex sitzt in der Klasse, gelangweilt lehnend auf seinem Arm. Der Lehrer redet wie immer über irgendetwas, das ihn nicht interessiert: irgendwas von wegen Wahrnehmungsraum oder so, keine Ahnung.  

Doch auf einmal – Stille. Weder die Stimme des Lehrers noch das Getuschel der Mädchen in der letzten Reihe, ja nicht mal der Regen ist zu hören.

Alex schaut auf, keiner regt sich. Zuerst denkt er, es sei ein schlechter Scherz, bis er aus dem Fenster blickt und die Regentropfen still im Himmel die Strahlen der Sonne reflektieren sieht.

Zögernd steht der 17-Jährige auf und versucht verzweifelnd mit seinen Freunden zu reden, doch keiner zuckt mit der Wimper. Mit jeder Minute, die nicht vergehen will, zerrt mehr Panik an ihm. Er beginnt zu schreien und wild mit seinen Armen zu fuchteln.

 

Vermeintliche Stunden später sitzt er auf der auf den Treppen des Schuleingangs, blickend auf die Vögel, die reglos zwischen den Ästen Schutz vor dem Regen suchen.

Verzweifelt hatte Alex versucht jemanden zu erreichen, doch das Netz stand wie alles andere still, daher gab er auf und setzte sich auf die kalten Stufen des Eingangs, wo er es jetzt noch tut.

Schluchtzer, gefolgt von zitternden Atemzügen entkommen ihn, als er beginnt bitterlich zu weinen.

Als ihn eine Hand auf der Schulter berührt, schreit er auf, sofort dreht er sich um und erwartet eine Person zu sehen. Stattdessen treffen ihn die runden Augen des Schulhundes, Rusty, lebendig wie e und je! Und das, obwohl alles andere noch immer reglos ist.

Zusammen mit dem Vierbeiner wartet Alex auf die Rückkehr der Zeit, auf dass die Gegenwart weiter geht und die Zukunft bevorsteht.


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