Mein Leben ist schön!
Aufgewachsen in einem hübschen Haus mit Garten, mit meinen Eltern glücklich zusammen und mit einem Bruder, der zum Zentrum meines Lebens gehört.
Eingebettet in einer sicheren Decke zogen 17 Jahre an mir vorbei und hinterließen bloß einen mitreißenden Sog an Erinnerungen. Erinnerungen von Kuchen aus Sand und Erde. Erinnerungen von einem Sofa und einer guten Menge Fantasie, welche sich in einem U-Boot auf geheime Entdeckungstour aufmachen. Erinnerungen von weißen Weihnachten mit wahrer Hoffnung, den goldenem Lockenschopf vorbeihuschen zu sehen.
Nun hier, sitzend auf der Couch, die einst mein U-Boot war, frage ich mich, wie sie nur so staubig werden konnte? Wie bereitet man sich auf den Tag vor, an dem das Zimmer deiner zweiten Hälfte in der Früh plötzlich leer ist?
Noch ein letztes Mal die Stiefel auspacken und im Schnee versinken…
Ich halte an der Vergangenheit fest, weil die Zukunft mir Angst macht.
Sag mir, mein Weg ist fix planiert, geplant und ausgeleuchtet. Alle 60 cm Fußstapfen, denen ich nicht entkomme. Erlaube mir nicht zu träumen, denn was, wenn ich aufwache?
In gewisser Weise ist die Gewissheit gut für mein Gewissen. Die Struktur und Sicherheit liegen in dem Lebe, das seit Jahren fix niedergeschrieben ist. Keine Gedanken über die Zukunft machen und so sah ich nicht, wie das Verlangen in mir aufsteigt, den Plan in Tausend Stücke zu zerreißen.
Ich musste ausbrechen.
Ausbrechen aus dem Gefängnis, das ich selbst errichtet habe.
Zum ersten Mal bin ich frei und ich will nicht mehr zurück.
Ich hoffe meine Zukunft bleibt U N G E W I S S