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Mein zukünftiges Ich

Ella Koller

Wenn ich die Schachtel nicht in den nächsten fünf Minuten finde, gebe ich auf! Wie übermotiviert war ich denn bitte, hatte ich sie wirklich so tief vergraben? Das Vergraben hatte auf jeden Fall nicht so lang gedauert wie das Ausgraben. Wow, ich frag mich, was auf dem Zettel steht – wie es wohl den anderen geht? Vor 8 Jahren hatte jeder von uns eine Schachtel hier im Hof vergraben. Ob sie sie schon ausgegraben haben? Oder haben sie darauf vergessen? Das wäre so krass, wenn Lara jetzt um die Ecke kommt, um ihre Schachtel auszugraben. Wir dann ins Gespräch kommen würden … Aber über was sollten wir den reden? Wir haben uns seit acht Jahren nicht mehr gesehen – Ah, na endlich, da ist sie! Boah, dass ganze Ausgraben war jetzt genug Sport für einen ganzen Monat, wie viel Kalorien ich da verbrannt habe. Die Schachtel ist noch in einem relativ guten Zustand. Okay, da ist der Zettel! Was steht da? Mein zukünftiges Ich. Nummer eins: Reich sein. Ich bin nicht reich. Nummer zwei: Eine berühmte Schauspielerin sein. Ich bin keine berühmte Schauspielerin. Nummer drei: Ein eigenes Unternehmen besitzen. Ich besitze kein eigenes Unternehmen. Nummer vier: Einen Freund haben. Zählt mein Hund? Nummer fünf: Französisch fließend sprechen. Ich kann Croissant richtig gut aussprechen. Nummer sechs: Eine eigene Villa besitzen. Ich wohne im Keller meiner Eltern. Nummer sieben: Intellektuelle Bücher lesen. Ich lese höchstens die Horoskope in der Zeitung. Nummer acht: Eine Weltreise machen. Die einzigen Reisen, die ich mache, sind vom Bett zum Kühlschrank. -

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