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Das Märchen von Liora und dem Glanz der Sterne

Leo Judmayer

Es war einmal in einem kleinen, malerischen Dorf, umgeben von sanften Hügeln und blühenden Wiesen. Die Menschen lebten in Harmonie mit der Natur, doch in ihren Herzen schwebte eine ständige Sorge: die Ungewissheit der Zukunft. Viele fürchteten sich vor den Veränderungen, die sie nicht kontrollieren konnten.

In diesem Dorf lebte ein Mädchen namens Liora. Sie war bekannt für ihren unerschütterlichen Optimismus und ihren Traum, eines Tages die Sterne zu erreichen. Während die anderen Dorfbewohner oft den Kopf schüttelten und sich über die Unbeständigkeit der Zukunft sorgten, schaute Liora voller Staunen in den Nachthimmel. Die funkelnden Sterne inspirierten sie zu Geschichten von fernen Welten und Abenteuern. Sie war überzeugt, dass jeder Mensch seine Träume verwirklichen könne.

Eines Nachts, während der Himmel besonders klar war, bemerkte Liora ein außergewöhnliches Licht, das aus dem Wald am Rande des Dorfes strahlte. Neugierig und mutig beschloss sie, dem Licht nachzugehen. Sie drang tiefer in den Wald ein, ihr Herz voller Aufregung. Nach einer Weile fand sie eine alte, leuchtende Kiste, die im sanften Licht schimmerte. Auf der Kiste stand ein Rätsel: „Wer das Licht der Zukunft sucht, muss zuerst die Dunkelheit überwinden.“

Liora wusste, dass sie sich der Herausforderung stellen musste. Mit zitternden Händen öffnete sie die Kiste und fand darin eine magische Feder und ein leeres Buch. „Die Feder wird dir helfen, deine Träume zu Papier zu bringen“, flüsterte eine sanfte Stimme aus der Kiste. „Das Buch wird die Geschichte deiner Zukunft erzählen.“

Voller Freude kehrte Liora ins Dorf zurück und begann, ihre Träume und Hoffnungen niederzuschreiben. Jeden Abend saß sie unter dem großen Baum im Dorf, wo sie mit leuchtenden Augen Seite um Seite füllte. Die Dorfbewohner, anfangs skeptisch, wurden neugierig und schauten oft zu. Schließlich fragte der alte Dorfälteste: „Was machst du da, Liora?“

„Ich schreibe über die Zukunft! Die Dinge, die wir uns wünschen, die wir erreichen möchten“, antwortete sie. Der Älteste war zunächst skeptisch, doch als er Liora beobachtete, wuchs sein Interesse.

„Möchtest du, dass ich dir zeige, was ich bisher geschrieben habe?“ fragte Liora. Der Alte nickte. Während sie ihm vorlas, konnten die anderen Dorfbewohner nicht anders, als stehen zu bleiben und zuzuhören. Liora sprach von einer Zukunft voller Frieden, Freundschaft und Erfüllung. Ihre Worte schwebten durch die Luft und berührten die Herzen der Menschen.

In den folgenden Wochen begannen die Dorfbewohner, sich zu öffnen. Sie teilten ihre eigenen Träume und Ängste, und das Dorf wurde lebendiger. Die Menschen lernten, dass die Zukunft nicht nur Angst brachte, sondern auch gestaltet werden konnte. Liora und die Dorfbewohner schrieben gemeinsam in das magische Buch, das mit Geschichten der Hoffnung gefüllt wurde.

Eines Nachts begann die Kiste zu leuchten. Ein sanfter Lichtstrahl erhob sich und breitete sich über das Dorf aus, als ob die Sterne selbst zu ihnen herabkamen. „Die Zukunft bleibt“, hörten sie die Stimme wieder, „solange ihr an eure Träume glaubt.“

Von diesem Tag an lebten die Dorfbewohner in einer Welt voller Möglichkeiten. Sie lernten, dass die Zukunft durch ihre Taten und Gedanken gestaltet werden konnte. Liora, das mutige Mädchen, das nie aufgegeben hatte zu träumen, wurde zur Hüterin ihrer Geschichten.

So lebten sie glücklich und voller Hoffnung, und der Glanz der Sterne begleitete sie auf ihrem Weg in eine strahlende Zukunft. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute, immer mit einem Blick zu den Sternen, wo die Zukunft für jeden bereitsteht, der den Mut hat, zu träumen.


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